Aufmerksamkeit & Konzentration

Alles im Rahmen? Oder doch ein Problem?

Bemerken Sie, dass Ihr Kind Schwierigkeiten hat, durch zu arbeiten, angefangenes zu beenden,
schnell abgelenkt ist und/oder vergesslich erscheint?

Dann könnte möglicherweise ein Problem in der Aufmerksamkeit & Konzentration vorliegen.

Dies kann auch zutreffen

  • Ruhelosigkeit
  • sehr viel und aufgeregt sprechen
  • Mühe haben still zu sitzen
  • chaotisch sein
  • Schwierigkeiten bei der Organisation von Aufgaben

Viele Kinder erleben diese Schwierigkeiten in der Schule, aber auch zuhause oder in einer anderen Umgebung, wenn Aufmerksamkeit und Konzentration gefordert sind.
Z.B wenn unterschiedliche Handlungen hintereinander ausgeführt werden müssen wie beim aufstehen – anziehen – frühstücken – Zähne putzen – Schuhe anziehen etc.
Oft kommen sie nicht dazu, gestellten Aufgaben Folge zu leisten, da sie Reize aus der Umgebung ablenken.

Aufmerksamkeits- und Konzentrationsproblem kommen häufig im Schulalter bei folgenden Diagnosen vor

  • ADS (H) Aufmerksamkeitsdefizit Syndrom mit/ohne Hyperaktivität
  • UEMF (Umschriebene Entwicklungsstörung der motorischen Funktionen)
  • Autismusspekturmstörungen

Was tun wir?

Um zu erfahren, in welchen Situationen und in welcher Form sich die Schwierigkeiten vor tun, erfolgt ein ausführliches Gespräch. Hierbei kann auch die Lehrerin um ihre Einschätzung gebeten werden.
Eine Beobachtung bei der Ausführung von Aufgaben mit Stift & Papier gibt Aufschluss über die generellen Fähigkeiten im Bereich Aufmerksamkeit und Konzentration unter optimalen Bedingungen. Hierbei wird u.a. danach geschaut, wie selbständig das Kind die Initiative zum weiter- / arbeiten übernimmt, wie häufig und wie lange die Aufmerksamkeit unterbrochen wird, welches die Gründe für die Ablenkung sind und wie hoch die Fähigkeit ist, nach einer Ablenkung zur Aufgabe zurück zu kehren.

Manchmal stehen Schwierigkeiten in der Aufmerksamkeit auch in Zusammenhang mit der Verarbeitung von Sinneswahrnehmungen.
Für mehr Information: siehe Sensorische Integration

Die wichtigsten Behandlungsmethoden bei Aufmerksamkeits- und Konzentrationsproblemen sind die STOP & DENK Methode und verhaltenstherapeutische Techniken.

Die Begleitung von Generalisierung und Transfer des Erlernten in den Schul- und häuslichen Alltag stellt eine besondere Anforderung an uns, das Kind und seine Bezugspersonen.

Häufig kommt auch das Erlernen von Kompensationsstrategien zum Einsatz.

Die Umgebung des Kindes spielt bei Aufmerksamkeits- und Konzentrationsproblemen eine sehr große Rolle.
Mit „Umgebung“ sind sowohl Menschen als auch Materialien gemeint.
Bezugspersonen aus der Umgebung des Kindes können aufgefordert werden, das Kind immer auf eine bestimmte Art und Weise zu unterstützen oder ihm Hilfsmittel an zu bieten.

Kompensationsstrategien können sein

  • Das Arbeiten in der Klasse mit Gehörschützern oder Kopfhörern
  • Sitzen auf einem wackeligen Kissen
  • Das Friemeln an einem extra dafür ausgesuchten Gegenstand
  • Das Beißen auf einer Kauschlange

Die Entwicklung von Kindern verläuft nicht immer homogen und Schwierigkeiten in den o.g. Bereichen können Bestandteil der „normalen“ Kindesentwicklung sein. Sind diese anhaltend und tragen dazu bei, dass ein Kind z.B. seine Rolle als Schulkind nicht gut erfüllen kann, sollte dies mit dem Arzt besprochen werden.

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